
Autor: Ute Hamelmann

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GedichteDie Frauen werden jammernd und faltig.
die Männer resignieren still versunken.
Und Alkohol wird längst nicht mehr
nur zur Belustigung getrunken.
Paris Bar
Gedichte
Nackte Leiber, Brauntapete.
Ärsche und stand still and rot.
God is busy, Poprakete,
Kippi ist hier niemals tot.
Die Mücke singt.
Der Dicke swingt.
Many Püppchen und Capote,
Romy blickt mit strenger Miene,
Augusts Schildchen, wandvoll Tote.
kokett grinst Zigarettentrine.
Strange Adventures in Berlin,
da musste mit, da musste hin!
Gestern wieder spät gewesen,
in spreegolden Friedrichshain.
Serge lächelt unterm Tresen,
Gout de mar, ganz ungemein.
Je ne sais qoui.
Deux Eau de vie!
Neben mir sitzt Toni,
Erdmann fliegt nach Tinseltown.
en face thront Vroni,
schlürft lila Muschelschaum.
Der blaue Fisch,
zum Russentisch.
Verrückt, verdreht, an Decke
Dadacollage, Weltverkehr,
und vor der Toilette,
geht’s besonders heiß her.
Santé und Laut Hurra,
Du altversaute Paris Bar!
Sinnlos ungereimtes
Gedichtees schopte der hauer,
es sörte gaard,
es zuckte der mayer,
es dürrte matt.
es gryphte der phius,
es klopte stock,
es sternte der morgen,
es mayerte zuck.
es droste die hüls,
es grillte der parz,
es endet hier alles
als ringel mit natz.
Der Vorsatz
GedichteIm neuen Jahr soll es gelingen,
will meine Fehler nun bezwingen.
Ein Prost auf’s „Ich“, wie’s früher war,
ein neuer Mensch im neuen Jahr!
Doch nach den Weihnachtsfeiertagen,
muss ich mich mit den Steuern plagen,
so wird vertragt auf Februar,
der Vorsatz aus dem Januar.
Der Februar ist ach so trist,
dass noch kein Platz für Neues ist.
In diesem neblig Trüben, Nassen,
lässt beileibe kein Entschluss sich fassen!
Wenn erst der März schon wäre …
ach, mit ihm kommt Frühjahrsschwere.
Im April ist sie bezwungen,
doch wird das Haus nun abgewrungen.
Ah, da kommt der Mai,
der ist, wie immer, schnell vorbei.
Im Juni ist es viel zu schön,
um selbstkritisch in mich zu gehn’.
Der Juli, uff, welch große Hitze,
wo ich doch schon beim Nichtstun schwitze!
Nein, so lässt sich nichts kreieren
und auch der Vorsatz muss pausieren.
Im August fang ich sodann,
noch mal ganz von vorne an.
Und just bei dem Gedanken,
gerät mein Vorsatz ganz ins Wanken.
Endlich! Der September bricht herein!
Ich will nun ehrlich mit mir sein,
doch überfällt mich in dieser Situation,
die erste Herbstdepression!
So wird er dann erneut verschoben,
um im Oktober zu geloben,
dass der Vorsatz im November,
noch Zeit hat bis Dezember.
Und am ersten Januar
werde ich getrost gewahr:
Es lässt sich jetzt und eben,
auch ohne Vorsatz sehr gut leben.
Cartoon: Adé 2016.
Cartoons
Möpse
GedichteWas die Musen sind für die Artisten,
sind Möpse für die Cartoonisten.
Meine männlichen Kollegen,
mussten nur allein deswegen,
zu einer Mopszucht laufen,
um extra Möpse anzukaufen.
Ich mach‘ um Möpse kein Bohei,
ich hab‘ ja von Natur aus zwei!
Perfekte Weihnachten!
Cartoons
Cartoon sozialer Frieden
Cartoons
Cartoon Blogger beim Psychologen
Cartoons
Cartoon: Schützen wollen sich öffnen
Cartoonshow to slow down life #2
Animierte Cartoons, Cartoons, How to slow down life
Listening to Triangle-Solo (Franz Liszt’s Piano Concerto No. 1 E-flat Major) performed by Anton S. Popolev in the streets of Berlin Mitte.
Cartoon: Maria und Josef
Cartoons
Cartoon: The Berliner
Cartoons
Am Grab von Heinrich Heine
GedichteIch stand am Grab von Heinrich Heine
und dachte bei mir ganz alleine,
am Grab von Bertolt Brecht,
war’s auch nicht schlecht.
Cartoon Jamie Leon
Cartoons
Bob blies Blues
GedichteBob blies Blues beim Blaskonzert,
doch wie Bob Blues blies wars verkehrt.
Bob blies den Blues stets viel zu flott,
und warf die Bluesband aus dem Trott.
Da drohte ihm der Dirigent,
mit Rauswurf aus dem Engagement.
doch Bob blies weiterhin gelassen,
da musste Bob die Band verlassen.
Da dachte Bob, so ist das Leben,
dann jazz ich eben!
Wirrkopfs Gute Nacht Gebet
GedichteLieber Gott, bin sehr verwirrt,
heute durch die Welt geirrt,
jetzt lieg ich hier und überlege,
was ich am Abend zu dir bete.
Ob ich heute sündig war?
Ich gehe in mich, aber ja!
Ein bisschen Sünde jeden Tag,
damit man was zu beten hat:
Ich hab dem Fräulein Edeltraud,
beim Frühstück ihre Wurst geklaut.
Dem Fräulein Christel aus der Post,
hab ich zwei Marken weggemopst.
Im Aufzug kniff ich einfach so
Fräulein Plöntzke in den Po.
Mit Sekretärin Soundso,
knutschte ich zehn Minuten auf dem Klo.
Ich weiß, ich bin ganz fürchterlich,
schäme mich erbärmelich,
lieber Gott, ich war das nicht,
ich glaub, es war mein Über-Ich!
Gute Nacht Gedicht
GedichteEs war einmal ne’ Krabbellaus,
die krabbelte ins Ohr bei Klaus,
Da fand sie reichlich Ohrenfett,
und dachte, ach, das ist ja nett!
Da blieb sie dann,
in etwa siebzig Jahre lang.
Vorgestern ist der Klaus gestorben,
und das Ohrenfett schmeckt jetzt verdorben.
Jetzt muss die Krabbellaus
wieder raus aus dem Klaus.
Die Laus geht heute nicht zur Ruh,
drum haltet schön die Ohren zu!

