(kmh Frankfurt, Herbst 2025)
Hinter großen Scheiben,
tischen Kellner kleine Speisen
mit Schäumchen drauf auf.
Sauerteigbrot, Sardinen, Burrata,
Ichiban Dashi mit gelber Beete,
Muscheln, Hummus und Handkäs Tatar,
Apfelkrapfen mit Chantilly Creme.
Weine defilieren flaschenweise
durch’s halbdunkle Stimmengewirr.
Silbergabeln kratzen leise
über rot-weißes Tudor-Porzellan.
Weiter hinten auf der Fensterbank
eine Chansonette begleitet von Tellergeklirr,
Pomerol Gläser stoßen an.
Pas de deux am Nebentisch
schlürft Bannow-Bay-Austern mit Bubbles
teilt sich’s Enten-Carpaccio und den Crudo Fisch.
An der Bar das Blumenbouquet
fixiert meinen Blick, bis über alles
sich eine schläfrige Tiefenunschärfe legt
und mein Hirn sanft entschwebt
in vollkommenste Homöostase –
zumindest bis zum Krapfen mit Sahne.
UH

