
Das große Gähnen mit Popcorn
Kunst

Kulturbeflissenes Verharren,
in sinnsuchender Vergangenheit.
Repetieren des Immergleichen.
Gähnen. Stöhnen. Langeweilen.
Avantgarde! Avantgarde!
Bürokratisierte Menschreduktion,
Systemsklaventum, machtergeben.
Kretinismus in Willfährigkeit.
Monotonie. Wiederholung. Müdigkeit.
Avantgarde! Avantgarde?
Schade.





In zerrütteten Zeitgeisttagen,
verrücktes Geschrei.
Rabbatz, Krakeel – millionenfach.
Wunsch nach weg sein,
Sofortverschwinden,
sich befreien, sich entbinden,
von dem entsetzlichen Lärmen dieser Welt.
Magier bestellt!
Klopfte mir dreimal auf dem Schopf.
Jetzt bin ich ein Suppentopf.
Ute Hamelmann
Im Augenblick des Dichtens,
dehnt sich die Zeit,
bleibt plötzlich stehen,
in Gedankenfragmenten
der Erinnerung.
Tiefer und tiefer sinken wir,
dem Ergründen ergeben,
schwerelos und ohne Angst,
um im endlosen Dunkel,
unserer Seelen,
Worte wie “Schlonz”
zu finden.





Berlin Zwei Eins, Prototyp, Lesung aus dem Kapitel „Percy Eckstein“ (nicht nicht lektoriert und mit kleinen Versprecherchen :))



(Ein Dramolett)
Sage mir, guter Freund,
was muss ich sein,
dass man mir zutraut,
dass ich selber nicht wüsste,
welch‘ Fehler ich hätt‘?
Dass man wahrhaft glaubt,
dass ich selber nicht wüsste,
welch Wille mich bewegt?
Allein das Urteil
fällen die anderen.
Als ob ES so einfach wäre!
Als ob ICH so einfach wäre!
Lasst euch das eine sagen:
ihr irrt komplett!
Ende vom Dramolett!
Ich arbeite ja beim Lotto. Das sagt man wirklich so: Beim Lotto! Warum weiß ich nicht, aber ich habe das inzwischen übernommen. Seit zwanzig Jahren arbeite ich da schon, beim Lotto. In ganz unterschiedlichen Funktionen. Jedenfalls wird man in so einem Job häufiger mit dem Gedanken konfrontiert: Was wäre, wenn du 90 Millionen Euro gewönnest.
Ja was eigentlich? Was wäre the place to be, the place to die?